Trotz einer 17:10-Führung standen die Handballerinnen des 2.Bundesligisten TVB Wuppertal bei der 25:26-Niederlage gegen die Füchse Berlin mit leeren Händen da und „versaute“ sich mit der unfassbaren Niederlage selbst die anstehende Weihnachtsfeier.

Während die Spreefüxxe nach dem Abpfiff den Last-Minute Sieg so feierten, als wenn sie gerade die deutsche Meisterschaft errungen hätten, verließen in der Halle Buschenburg sogar die treuesten Fans der Wuppertaler Handballgirls sichtlich angefressen auf dem kürzesten Weg die Spielstätte. „So was gibt es doch nicht“ oder „Das habe ich noch erlebst“, bis hin zu „Wie kann man so eine Führung nur aus der Hand geben“, waren die meisten Aussagen der wenig übriggebliebenen Zuschauer in der Halle. 

Mit einer engagierten Leistung drehten Luisa Knippert und ihre Mitspielerinnen die Partie – aufgebaut auf eine überragend aufgelegte Dana Centini – um und ließen die Mannschaft des Tabellenvierten wie eine Klassentiefere Mannschaft in einem Freundschaftsspiel aussehen. Unabhängig von der guten Deckungsarbeit, klappte auch im Angriff nach dem Geschmack der Beyeröhder Anhängerschaft. Neben Knippert netzten auch Hannah Kamp und Ramona Ruthenbeck immer wieder sehenswert den Ball ins Tor ein. So lagen die Gstgeberinnen kurz vor der Halbzeit sogar mit acht Toren in Front und hätten mit etwas Fortune sogar mit neun Zählern Vorsprung in die Kabine gehen können. Aber auch das 17:10 sprach eine deutliche Sprache. Vor allem weil die Führung auch in der Höhe mehr als verdient war. Berlin gelang nichts. TVB dafür alles.

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 Voller Einsatz: Annefleur Bruggeman (Foto: Carsten Schönberger)

Nach der Halbzeit ließ TVB-Trainerin Dagmara Kowalska Michelle Stefes und Hannah Kamp draußen und ließ Katharina Hufschmidt und Lisa Havel auf den Außenbahnen in die Partie. Berlin spielte nun mit Simona Koloseve seine Stärke aus und ließ sich auch von der berechtigten roten Karte von Anais Gouveia nicht aufhalten. „Ich muss zusehen, dass ich die einen Spielerinnen schone und den anderen auch Einsatzzeiten gebe“, argumentierte Kowalska am nach der Partie am vielleicht zu lange am Festhalten der eingewechselten Spielerinnen und zu spät zur Rückkehr in die Anfangsformation.

Erdinc Özcan-Schulz (Westdeutsche Zeitung)

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